Zu Besuch bei Linda
Linda ist der Name jener Seekuh, die 2006 vom leidenschaftlichen Hobbypaläontologen Gerhard Wanzenböck entdeckt und in enger Zusammenarbeit mit Paläontolog:innen der Universität Wien freigelegt wurde. Ihren Namen erhielt sie, weil sie am Fuße des Lindenberges am Rand der Gainfarner Bucht gefunden wurde.
Die Gainfarner Bucht in Bad Vöslau ist eine kleine Ausbuchtung des Wiener Beckens und entstand im Badenium vor etwa 15 Millionen Jahren. Damals war das Gebiet wenige Meter hoch von Meerwasser überschwemmt, der Boden war mit Sand und Schlamm bedeckt, auf dem eine Seegraswiese wuchs. In diesem Biotop lebten viele Weichtiere – Schnecken und Muscheln – sowie Korallen.
Heute kann man die Schalen und Überreste dieser Tiere auf den Feldern in der Gainfarner Bucht finden.
Die Schüler:innen der 3cr machten sich gemeinsam mit ihren Professorinnen Susanne Schäfer und Elisabeth Fink am 10. September 2024 auf den Weg nach Bad Vöslau, um der Geschichte dieser Fossilien auf den Grund zu gehen.
Zuerst wurde im Stadtmuseum vom Vöslauer Hobbypaläontologen Gerhard Wanzenböck ein Überblick über die Möglichkeiten der Fossilisation gegeben. Anschließend wurde den Schüler:innen die berühmte Seekuh Linda gezeigt, die im Stadtmuseum ausgestellt ist.
Danach konnten die Kinder selbst auf den Feldern in Gainfarn – die Eigentümer waren vorab informiert worden – nach Fossilien suchen und machten großartige Funde. Es war sehr schwierig, die Schüler:innen rechtzeitig zur Heimreise zu motivieren – fast hätten wir den Bus verpasst.